Präsenzgottesdienste weiter umstritten

Gottesdienste bleiben erlaubt – Maskenpflicht und Gesangsverbot

Veröffentlicht am 13.12.2020 um 11:42 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Trotz Lockdown werden Präsenzgottesdienste an Weihnachten möglich sein, das haben Bund und Länder entschieden. Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnte aber Hygienebestimmungen an. Es soll nun Gespräche mit den Kirchen geben.

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Trotz der am Sonntag verkündeten härteren Corona-Einschränkungen ab Mittwoch bleiben Gottesdienste auch über Weihnachten weiter möglich. Allerdings müssten die dafür geltenden Hygiene-Bestimmungen strikt eingehalten werden, mahnte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag in Berlin.

Unter Federführung des zuständigen Bundesinnenministeriums werde man die Details in Gesprächen mit den Kirchen und Religionsgemeinschaft in den kommenden Tagen klären, ergänzte die Kanzlerin nach den Gesprächen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder.

Mindestabstand, Maskenpflicht, kein Gesang

In der Beschlussvorlage steht laut Vorbabberichten von domradio.de und anderen Medien wörtlich: "Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen sowie die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften sind nur unter folgenden Voraussetzungen zulässig: Der Mindestabstand von 1,5 Metern wird gewahrt, es gibt Maskenpflicht auch am Platz, der Gemeindegesang ist untersagt."

Bei Zusammenkünften, in der Besucherzahlen erwartet würden, die zu einer Auslastung der Kapazitäten führen könnten, sei "ein Anmeldungserfordernis einzuführen", zitieren die Medien weiter.

Die Sinnhaftigkeit von Präsenzgottesdiensten in der Pandemie wird seit Kurzem wieder verstärkt diskutiert. Thomas Sternberg, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), hät ein generelles Gottesdienstverbot für nicht erforderlich: "Mit Abstandsgebot, Meldepflicht, Desinfektion und Rücksicht sind Gottesdienste geplant und möglich", sagte er. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte vor wenigen Tagen, die Kirchen seien auf Weihnachten besser vorbereitet als im Frühjahr auf Ostern. Es gebe viele kreative Ideen, wie das Fest Corona-gerecht gefeiert werden könne. Dagegen hatte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus die Kirchen aufgerufen, sich Alternativen zu Gottesdiensten zu überlegen. "Gegebenenfalls muss da aber auch noch auf dem Verordnungsweg nachgesteuert werden." (cph/KNA)