Die Geschichte einer besonderen Tanne

Weihnachtsbaum

Veröffentlicht am 06.01.2015 um 23:55 Uhr – Lesedauer: 
Dossier: Advent und Weihnachten

Weihnachten ohne Weihnachtsbaum? Kaum Vorstellbar. Doch viele Fakten um den Baum sind kaum bekannt.

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Der Ursprung des Christbaumes ist in mittelalterlichen Paradiesspielen zu finden. Diese wurden Jahr für Jahr am Tag vor dem weihnachtlichen Krippenspiel aufgeführt, um den Zusammenhang zwischen dem Sündenfall und der Erlösung durch die Geburt Christi am 25. Dezember zu verdeutlichen. Zu diesen Spielen gehörte ein so genannter "Paradiesbaum", von dem Adam und Eva eine Frucht - meist als roter Apfel dargestellt - pflückten.

Im Laufe des 16. Jahrhunderts verbreiteten sich die ersten dieser immergrünen Bäume außerhalb der Kirche, zunächst in der protestantisch geprägten Region um Straßburg. Dort wurden um 1530 bereits immergrüne Eiben, Stechpalmen und Buchsbäume verkauft. Zünfte und Bruderschaften begannen "Paradiesbäume" bei ihren Weihnachtsfeiern aufzustellen.

Diese wurden mit Früchten behängt, die von den Handwerkern heruntergeschüttelt werden durften. Auch in adligen Familien hielt der Christbaum nach und nach Einzug. 1611 soll der erste beleuchtete Tannenbaum im Schloss der Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien gestanden haben. Lange Zeit blieb der Christbaum evangelischer Brauch, da er als konfessionelles Gegensymbol zur katholischen Krippe verstanden wurde.

Als Weihnachten im 18. Jahrhundmehr mehr und mehr zum Familienfest wurde, begannen auch die ärmeren protestantischen Familien einen Christbaum aufzustellen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts gehörte er dann auch zum weihnachtlichen Bild katholischer Wohnzimmer und hatte damit die Krippe aus dem Mittelpunkt verdrängt. So wurde der Christbaum im Laufe der Jahrhunderte allgemein zum bekanntesten Weihnachtssymbol.

Der Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz.
Bild: ©katholisch.de

Auch der Petersplatz in Rom hat seinen Weihnachtsbaum.

Rekordverdächtig

Nicht wenige Christbäume haben es weltweit zu einiger Berühmtheit gebracht: Auf dem Petersplatz in Rom steht ein Weihnachtsbaum, der jedes Jahr von einem anderen Land, als Geschenk an den Papst, gestiftet wird.

Einen der höchsten Weihnachtsbäume gibt es in Straßburg zu bestaunen. Er misst vom Boden bis zur Spitze rund 30 Meter. Die berühmte Tanne auf dem Trafalgar Square in London kommt alljährlich aus Oslo. Sie ist ein Geschenk der Norweger als Erinnerung an den gemeinsamen Kampf gegen Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg.

Wer New York zur Weihnachtszeit besucht, kann sich den imposanten Christbaum des Rockefeller Centers ansehen. 1931 wurde er erstmals von Arbeitern auf der Baustelle des Centers errichtet. Seither bietet er Jahr für Jahr einen beeindruckenden Anblick. Dafür sorgen nicht zuletzt die 30.000 Lichter und immer neue ausgefallene Dekorationen.

Den Titel "Höchster Weihnachtsbaum der Welt" kann das grüne Exemplar auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt für sich beanspruchen. 45 Meter misst der künstliche Baum, der seit 1996 jedes Jahr aus vielen kleinen Tannen zusammen gestellt wird. Die einzelnen Bäume werden so an einem Stahlkegel befestigt, dass ein sehr großer Weihnachtsbaum entsteht. Auch den kleinsten Weihnachtsbaum der Welt findet man seit 2007 in der Ruhrstadt. Die Modell-Fichte ist etwa so groß wie ein Daumennagel und wie ein großer Baum mit Lichtern, Lametta, Christbaumkugeln und Sternen geschmückt.

Von Janina Mogendorf