Bischof Jung: Werden weiter über Frauenpriesterweihe diskutieren
Die katholische Kirche kommt nach den Worten des Würzburger Bischofs Franz Jung um eine weitere Diskussion über die bisher ausgeschlossene Priesterweihe von Frauen nicht herum. "Ich gehe davon aus, dass diese Frage uns auch weiterhin beschäftigen wird, und wir werden sie in der einen oder anderen Weise beantworten müssen", sagte Jung in einem am Sonntag ausgestrahlten Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Er verwies auf die von Papst Franziskus in Auftrag gegebene historische Untersuchung zum Diakonat der Frau. "Die theologische Diskussion wird - so schätze ich das mal ein - nicht verstummen."
Letztlich müsse diese Frage auch theologisch entschieden werden, erklärte der Bischof. Es sei "keine Geschmacksfrage". Er spüre jedoch in Diskussionen mit jungen Menschen, dass es für diese dabei auch um das Thema Teilhabegerechtigkeit gehe. Man müsse der katholischen Kirche als Weltorganisation ausreichend Zeit für die Debatte einräumen. Auch in anderen Kirchen stünden Frauen noch nicht allzu lange am Altar, so Jung.
Erst im Jahr 2018 hatte der Vatikan sein grundsätzliches Nein zu einer Priesterweihe für Frauen bekräftigt. In einigen Ländern gebe es bis heute Zweifel an der entsprechenden Aussage von Papst Johannes Paul II. in seinem Schreiben "Ordinatio sacerdotalis" von 1994, hieß es damals. Daher bekräftige die Glaubenskongregation, "dass es sich um eine Wahrheit handelt, die zum Glaubensgut der Kirche gehört". Johannes Paul II. (1978-2005) hatte erklärt, "dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben". (tmg/KNA)