Diaspora-Aktion des Bonifatiuswerks im Kölner Dom eröffnet

Kardinal Woelki: Deutschland ist Missionsland

Veröffentlicht am 09.11.2025 um 11:25 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Auftakt im Kölner Dom: Kardinal Rainer Maria Woelki hat die neue Jahresaktion des Bonifatiuswerks eröffnet. In seiner Predigt verwies er darauf, dass auch in Deutschland Christen zur Minderheit geworden sind.

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Mit einem Gottesdienst im Kölner Dom hat das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken am Sonntag seine bundesweite Jahresaktion eröffnet. Das Hilfswerk unterstützt Katholiken in Europa, die in einer Minderheitensituation, der sogenannten Diaspora, leben.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki verwies in seiner Predigt darauf, dass auch in Deutschland die Christen zur Minderheit geworden seien. Inzwischen gehörten weniger als die Hälfte der Einwohner einer der beiden großen Kirchen an. "Und der Trend geht weiter in diese Richtung." Zudem nehme bei vielen Kirchenmitgliedern die Bindung an den Glauben ab.

Woelki: Christen dürfen nicht mutlos sein

Daher sei Deutschland ein Missionsland, was schon der Jesuit Ivo Zeiger auf dem Katholikentag 1948 in Mainz festgestellt habe, sagte der Erzbischof. Diese herausfordernde Diagnose habe die Kirche lange verdrängt. Angesichts der Entwicklung dürften Christen aber nicht mutlos sein. Denn es gehöre zu ihren Grunderfahrungen, "in der Fremde dieser Welt" zu leben und "durch ein gottesfürchtiges Leben"  den unsichtbaren Gott zu bezeugen.

Die Jahresaktion des Bonifatiuswerks steht unter dem Motto "Stärke, was dich trägt". In den Gottesdiensten am 15. und 16. November werden in den katholischen Gottesdiensten Spenden für das Hilfswerk gesammelt.

Das Bonifatiuswerk mit Sitz in Paderborn hilft vor allem Katholiken in Nord- und Ostdeutschland, in Skandinavien und im Baltikum. Im vergangenen Jahr wurden 1.117 Projekte mit 10,4 Millionen Euro gefördert. Namensgeber des Hilfswerks ist der als Apostel der Deutschen geltende heilige Bonifatius (um 672 bis 754). (KNA)