Katholische Nachrichten-Agentur

Veröffentlicht am 06.01.2015 um 23:45 Uhr – Von Ludwig Ring-Eifel – Lesedauer: 

Unter den kirchennahen Medien in Deutschland nimmt die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) ähnlich wie ihr protestantisches Gegenüber (der Evangelische Pressedienst epd) eine Sonderstellung ein. Sie ist in ihrer Trägerstruktur und in ihrer Ausstrahlung auf ganz Deutschland (und darüber hinaus) ausgerichtet und richtet sich in erster Linie nicht an "Endverbraucher".

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Vielmehr dient sie der Verbreitung kirchenrelevanter Inhalte an katholische und an nichtkatholische Medien und Multiplikatoren. Zudem ist sie durch Korrespondentenbüros in Rom, Jerusalem und Bogotá und über den Inhaltsaustausch mit katholischen Partneragenturen international vernetzt. Die Gesellschafter der KNA sind der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD), mehrere deutsche Diözesen, die Caritas sowie kirchliche und nichtkirchliche Zeitungsverlage.

Die KNA ist in Deutschland der wichtigste Großhändler für kirchliche und kirchennahe Informationen. Fast alle Organe der katholischen Publizistik in Deutschland verwenden Texte, Töne und Bilder der KNA, die meisten deutschen Medienunternehmen sind KNA-Kunden, auch die öffentlich-rechtlichen Sender nutzen ihre Nachrichten.

Das 1952 gegründete Unternehmen hat sich im hart umkämpften deutschen Markt einen festen Platz als kleine, aber kompetente Nischen-Agentur erarbeitet. Die Print- und Internetredaktionen der großen Qualitätszeitungen verlassen sich ebenso auf KNA-Inhalte wie die Nachrichtenredakteure der Boulevardpresse und der Tagesschau. Die unbestrittene fachliche Kompetenz ist das Ergebnis einer strikten Orientierung an den journalistischen Grundsätzen der Objektivität und Aktualität, die im Sinne der kritischen Loyalität neben Erfolgen und Leistungen auch Konflikte und Missstände der katholischen Kirche offen benennt.

„Die KNA ist in Deutschland der wichtigste Großhändler für kirchliche und kirchennahe Informationen. Fast alle Organe der katholischen Publizistik in Deutschland verwenden Texte, Töne und Bilder der KNA, die meisten deutschen Medienunternehmen sind KNA-Kunden, auch die öffentlich-rechtlichen Sender nutzen ihre Nachrichten.“

—  Zitat: Ludwig Ring-Eifel

Besonders ausgiebig wird das Material der KNA von den kirchennahen Redaktionen genutzt. Auch hier ist das Kundenspektrum weit gefächert und reicht von Internetredaktionen wie katholisch.de und domradio.de über Radio Vatikan bis zu den Wochenzeitungen der Bistümer. KNA-Inhalte sind seit Jahrzehnten die Lymphe im weitverzweigten Baum der katholischen Publizistik.

Da die katholische Kirche durch ihre diözesane Struktur überwiegend dezentral organisiert ist, muss eine bundesweit arbeitende Agentur wie die KNA auch in den Diözesen präsent sein. Deshalb unterhält sie Landes- und Regionalbüros in acht deutschen Metropolen. Die Zentralredaktion hat ihren Sitz in Bonn, das Berliner Büro mit der KNA-Hauptstadtredaktion ist die größte Außenstelle, gefolgt von Rom und München.

Die Nachrichtenbeschaffung durch Korrespondenten vor Ort ist eine tägliche Herausforderung. In der unübersichtlichen Welt digital vermittelter Inhalte sind erkennbare Marken und "Leuchttürme der Kompetenz" für die Nutzer wichtiger denn je. Vor allem in der von weiterführenden "Links" geprägten Welt der PC-und Smartphone-Nutzer entstehen für die KNA neue Aufgaben: Sie kann mit ihrer Fachkompetenz die Erklärtexte, Stichworte und Hintergründe zu dem Sachgebiet liefern, das in den Konflikten des 21. Jahrhunderts immer wichtiger wird, von dem aber nur noch wenige Medienmacher etwas verstehen: der Welt des Glaubens und der institutionalisierten Religion.

Von Ludwig Ring-Eifel