Pfarrbrief

Veröffentlicht am 06.01.2015 um 23:26 Uhr – Von Johannes Simon – Lesedauer: 
Ein junger Mann trägt den Pfarrbrief in seiner Gemeinde aus.
Bild: © KNA
Kirche und Medien

Kevelaer ‐ Auch in Zeiten sozialer Netzwerke, Newsletter und Homepages von Pfarrgemeinden hat der traditionell gedruckte Pfarrbrief nicht an Bedeutung verloren, heißt es im Trendmonitor "Religiöse Kommunikation 2010".

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Auch in Zeiten sozialer Netzwerke, Newsletter und Homepages von Pfarrgemeinden hat der traditionell gedruckte Pfarrbrief nicht an Bedeutung verloren, heißt es im Trendmonitor "Religiöse Kommunikation 2010". Hier erweist sich der gedruckte Pfarrbrief mit Abstand als hochgeschätztes und reichweitenstärkstes Medium:

- 64 Prozent der Katholiken werden durch ihn erreicht,

- 31 Prozent lesen ihn häufig,

- 33 Prozent ab und zu.

Bistumsblätter kommen zum Vergleich bei 29 Prozent an und werden von 10 Prozent häufig gelesen. 11 Prozent der Katholiken nutzen kirchliche Angebote im Internet, darunter 1 Prozent häufig. Fazit: Pfarrbriefe als Kommunikationsmittel an der Basis sind eine überaus lohnende Investition an Zeit, Geld und Themenvielfalt. Geschätzt rund 20.000 Menschen engagieren sich bundesweit in den Pfarrbriefredaktionen. Eine Gesamtauflage zum Beispiel aller Pfarrbriefe im Bistum Würzburg von etwa 250.000 zu Weihnachten wird weitestgehend aus Pfarreimitteln finanziert. Eine Pfarrbriefbeilage zum Weltjugendtag 2004 in Köln erreichte bundesweit eine Auflage von weit über zwei Millionen. Der Pfarrbrief entwickelt sich vielerorts zu einem leserfreundlichen Magazin, das mit ansprechenden Bildern, aussagekräftigen Überschriften und auch umfangreicheren inhaltlichen Artikeln eine bunte Themenauswahl bietet. Das zählt bei den Leserinnen und Lesern. Nur noch 15 Prozent von ihnen pflegen einen regelmäßigen Kontakt zu ihrer Kirche. Dennoch, das zeigt der Trendmonitor, sind sie daran interessiert, was die Kirche in ihrem Lebensumfeld zu Gott und der Welt zu sagen hat. Die Nähe zu Kirche und Glaube ist in der eigenen Pfarrei am stärksten spürbar. Der Pfarrbrief wird zur kommunikativen Brücke.

„Die papierlose Pfarrei wünschen sich auch die Leser nicht. 82 Prozent möchten den Pfarrbrief auch weiterhin in gedruckter Form.“

—  Zitat: Johannes Simon

Ein Blick in Pfarrbriefe zeigt: Gottesdienste, Veranstaltungen und Gemeindeleben werden durchweg umfassend beleuchtet. Die Aufgabe der Redaktionen liegt darin, auch die Themen aufzugreifen, die für die 85 Prozent mit weniger Gemeindekontakt interessant sind: Themen mitten aus dem Leben gegriffen, wie sieals "Schwerpunktthemen" bei www.pfarrbriefservice.de in der Rubrik "Bilder & Texte" aufbereitet werden. Mit diesen und anderen Materialbausteinen unterstützt die Initiative deutscher Bistümer Pfarrbriefmacher, kostenfrei und kreativ den Pfarrbrief lesenswert und inhaltlich breit aufgestellt zu gestalten. Auf dieser Internetseite sind auch alle Informationen und Links rund um das Thema Pfarrbrief gebündelt zu finden. Pfarrbriefservice.de gibt es seit 2002. Der Initiative gehören mehr als 20 Bistümer aus Deutschland und das Erzbistum Luxemburg an. Seit 2016 ist Pfarrbriefservice.de eine Initiative aller deutscher Bistümer und des Erzbistums Luxemburg.

So hat der Pfarrbrief als Medium, das sich in den letzten 50 Jahren aus dem Gemeindeverständnis des II. Vatikanums entwickelt hat, keineswegs an Bedeutung verloren. Die papierlose Pfarrei wünschen sich auch die Leser nicht. 82 Prozent möchten den Pfarrbrief auch weiterhin in gedruckter Form. Seine starke Kommunikationsleistung können durch eine Homepage, elektronische Mitteilungen, Presse, Plakate und weitere Medien sinnvoll ergänzt werden.

Entscheidend für alle Medienerfolge bleiben jedoch gelungene Gespräche und Kontakte vor und hinter der offenen Kirchentüre am Ort.

Von Johannes Simon

Literatur / Links

Ebertz, Michael N.: Wie kommunizieren die Katholiken? Herder Korrespondenz 64, 7/2010. Eine Sammlung grundlegender Texte zur Pfarrbriefarbeit findet sich unter https://www.pfarrbriefservice.de/grundlagentexte