Der spirituelle Adventskalender in der Corona-Krise

Nikolaus, komm in unser Haus? Dieses Jahr nicht!

Veröffentlicht am 06.12.2020 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 

Paderborn ‐ Durch die Corona-Pandemie ist in diesem Jahr auch der Nikolaustag anders. Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerks, sieht darin aber die Chance, die Botschaft des heiligen Nikolauses neu für sich zu entdecken.

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"Nikolaus, komm in unser Haus" – So oder ähnlich schallte es vielerorts in den vergangenen Jahren am Nikolaustag durch die Häuser. Der 6. Dezember ist geprägt von Gemeinschaft, Nähe und Begegnung. Die Menschen rücken in dieser dunklen Jahreszeit zusammen und begehen den Tag des heiligen Nikolaus von Myra mit vielen liebgewordenen Bräuchen und Ritualen, die Halt und Orientierung schenken.  

Doch in diesem Jahr ist alles anders. Die Corona-Krise hat unsere Welt weiter fest im Griff. Vieles, was wie selbstverständlich zu unserem Jahreslauf dazugehörte, kann in diesem Jahr nicht oder nur ganz anders als gewohnt stattfinden. Abstand halten und trotzdem Nähe suchen – dies gilt auch für den heutigen Nikolaustag. Aber liegt in dieser "Unterbrechung" unserer Traditionen nicht auch die Chance, den Kern der Botschaft des Nikolauses, dieses großen Heiligen, noch einmal (neu) für sich zu entdecken? 

Solidarität, Gottes- und Nächstenliebe sowie Gerechtigkeit – dafür steht der heilige Nikolaus von Myra. Unzählige Legenden erzählen uns von seiner Liebe zu Gott und den ihm anvertrauten Menschen. Sein uneigennütziger Einsatz für die Menschen am Rand der Gesellschaft kann unser eigenes Tun in diesen Zeiten der Krise inspirieren. 

Davon zeugt auch die Aktion "Tat.Ort.Nikolaus", die das Bonifatiuswerk zum und um den heutigen Tag ins Leben gerufen hat. Kirchliche Gruppen, Verbände und Schulklassen sind eingeladen, mit Förderung des Bonifatiuswerkes vor Ort die Werte und die Botschaft des heiligen Nikolaus ganz konkret in der heutigen Zeit umzusetzen. Von Nikolauspaketen für Geflüchtete bis hin zu einem musikalischen Nikolausgruß für Pflegeheimbewohner ist mit zahlreichen Tat.Orten ein deutschlandweites Netz der Solidarität und Nächstenliebe entstanden – ganz nach dem Vorbild des heiligen Nikolaus!  

"Nikolaus, komm in unser Haus" – In diesem Jahr sollten wir den Text aufgrund des Distanzgebotes wohl eher in "Nikolaus, komm vor unser Haus, aber in unser Herz" umdichten. Und doch können wir in dieser Zeit der Pandemie viel vom heiligen Bischof aus Myra lernen. Neugierig geworden? Mehr finden Sie auf den Seite www.weihnachtsmannfreie-zone.de und www.nikolaus-von-myra.de.

Von Georg Austen

Der Autor

Monsignore Georg Austen ist Generalsekretär des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken.