Paul VI.: Intellektueller, Konzilspapst und "Pillen-Paul"
Aufgekreuzt - 11.11.2024 (00:34:52)

Paul VI.: Intellektueller, Konzilspapst und "Pillen-Paul"

Papst Paul VI. hat die Kirche verändert wie kaum ein anderer Papst der Moderne. Trotzdem erinnert man sich heute vor allem wegen seiner Enzyklika "Humanae vitae" an den Heiligen. Über das Schreiben spricht Host Christoph Brüwer mit dem Moraltheologen Martin Lintner, über die Person Paul VI. mit Kirchenhistoriker Jörg Ernesti.
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Kolumban

Kolumban

Der "Apostel Alemanniens" – ein Ire? Schon für seine Zeitgenossen war diese Vorstellung gewöhnungsbedürftig. Kolumban (um 542-615) eckte mit seinen Ideen öfter an und prägte doch das abendländische Mönchtum für Jahrhunderte. Während der europäische Kontinent in den Wirren der Völkerwanderung versank, florierten die Klöster auf der davon verschonten irischen Insel. Die Mönche und Nonnen retteten antikes Wissen in das Mittelalter und traten auch gegenüber Bischöfen mit großem Selbstbewusstsein auf. Nicht nur aufgrund seiner monastischen Prägung, sondern auch wegen der Isolation vom Kontinent, entwickelte sich in Irland ein Christentum mit gewissen Eigenheiten. Aus diesem Umfeld stammte Kolumban, der sich um 591 mit zwölf Gefährten auf den Weg machte, um auf dem Kontinent als Glaubensbote zu wirken. Für seine immer zahlreicher werdenden Mönche verfasste Kolumban eine eigene Mönchsregel nach irischem Vorbild, die sich durch besonders strenge Askese auszeichnete. Da er sich weigerte, seine Klostergründungen dem jeweiligen Diözesanbischof zu unterstellen, kam es immer wieder zu Streitigkeiten. Dass der Mönch zur Errechnung des Osterdatums die in Irland gebräuchliche keltische Methode statt der römischen verwendete, machte ihn nur umso verdächtiger. Als er dann auch noch den unmoralischen Lebensstil seines burgundischen Landesherrn Theoderich II. kritisierte, wurde er 610 verbannt. Kolumban missionierte daraufhin bei den Alemannen und gründete weitere Klöster. Schließlich schenkte ihm der Langobardenkönig Agilolf ein Stück Land im heutigen Norditalien. In Bobbio gründete Kolumban sein letztes Kloster und starb dort am 23. November 615.

 

Er stellte selbst Klosterregeln auf für seine Gründungen, die sich durch außerordentliche Strenge von den seitherigen Regeln abhoben. Kolumban legte Wert auf handwerkliches Können und landwirtschaftliches Wissen, aber auch auf Rhetorik und Kunstsinnigkeit. Zunächst setzten sich diese Regeln fast im ganzen Frankenreich durch und lösten das altgallische MönchtumSeine Mönchsregel, von der Kolumban sagte, er habe sie von seinen Vätern, den Mönchen von Irland, baut auf dem Fundament der Gottes- und Nächstenliebe auf und verlangt von den Mönchen ein Leben des ständigen Gebets und strenger Buße. Als Kolumban dem König Theuderich wegen seines Konkubinats Vorwürfe machte, musste er von Luxeuil fortziehen; er kam mit dein hl. Gallus in das alemannische Gebiet und zog dann nach Bobbio (Italien) weiter. Dort starb er am 23. November 615.
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